Die Wände und Decke sind nun blau, die Tische bestehen aus Holz. Der graue Steinboden erinnert an Muscheln, während die Deckengitter an Fischernetze erinnern.
München – Glücklich schätzen kann sich, wer mittags einen Tisch im Poseidon am Viktualienmarkt ergattert. Die Münchner haben das Fischgeschäft mit angeschlossenem Bistro aufgrund seiner Schlichtheit ins Herz geschlossen. Gefühlt ist der Laden immer voll.
Poseidon: Nach Renovierung endlich wieder geöffnet
Einige Stammgäste waren skeptisch, als der Laden neun Wochen lang für Renovierungsarbeiten schloss. Die Befürchtung, dass der schlichte Charme des Poseidon verloren gehen könnte, war groß. “Die Renovierung war dringend notwendig”, sagt der Pächter Marcel Mergen, der den Laden im August von seinem Vater Pierre übernommen hat und nun gemeinsam mit seiner Mutter Gaby führt. Der letzte Umbau liegt 22 Jahre zurück, und die Strom- und Wasserleitungen mussten erneuert werden. Daher entschied sich Mergen, das Poseidon von Grund auf zu renovieren.

Von innen ganz neu: Gewohnte Klassiker im maritimen Flair
Das Team der Firma Neumeier, bestehend aus Architekten, Gastronomieplanern und Handwerkern, entwickelte ein maritimes Konzept, das die Gäste direkt ans Meer oder zumindest in eine Art Aquarium versetzt. Alles, was zuvor weiß war, ist nun blau. Die Wände erstrahlen in Blautönen, und an der Fischtheke hängen petrolfarbene Fliesen im Fischgrätmuster. Die Tische und Bänke aus dunklem Holz erinnern an Fischplanken, während die Deckengitter an Fischernetze erinnern.

Die Anordnung der Hochtische im Lokal ist unverändert geblieben. Es gibt Platz für etwas mehr als 25 Personen. Die kleine Küche befindet sich weiterhin mitten im Lokal. Und Mergen verspricht: Auch die berühmten Spaghetti mit Meeresfrüchten (15,90 Euro) und die Bouillabaisse (16,90 Euro) schmecken genauso wie zuvor.
Besonders stolz ist das Poseidon auf seine Bouillabaisse, und Mergen geht sogar so weit zu sagen: “Bei uns schmeckt sie besser als in der Normandie!” Das Rezept wurde einst von einer Französin mitgebracht, und im Laufe der Jahre hat Pierres Vater die Bouillabaisse immer weiter verfeinert.
Das Poseidon besteht seit 1984. Vorher befand sich an dieser Stelle der Fischhändler Moby Dick. Pierre Mergen führte den Laden 27 Jahre lang. Er begleitete auch den Umbau, möchte sich jetzt jedoch zurückziehen. Sein Sohn Marcel ist im Poseidon aufgewachsen und hat bereits als Kind mitgeholfen. Später absolvierte er eine Kochlehre im Königshof. Nun blickt er einer maritimen Zukunft am Viktual
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